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"Dunkle deutsche Geschichte"
Gedenkstättenfahrt der KJF LDS

 

23.-27.10.2017 - Prag / Lidice / Terezin

25 vierzehen- bis siebzehnjährige Mädchen und Jungen der Kreisjugendfeuerwehr aus dem LDS begaben sich angeleitet durch Mandy Muschka und Carsten Wiedemann auf eine Gedenkstättenfahrt in die Tschechische Republik.

Die Finanzierung erfolgte über die Förderung des Jugendamtes LDS, Förderbereich 1c und das Jugendforum des LAP im LDS.

MONTAG - Pünktlich, zuverlässig und mit großem Verständnis für das Projekt brachte Reiner Kutsches Reiseunternehmen mit seiner komfortablen "Reisekutsche" alle in die goldene Stadt an der Moldau.

Begeistert bezogen die Teilnehmer ihre exklusiven Zimmer im zentral gelegenen Hotel Waldstein, wo auch das sehr gute Frühstück und das warme Abendessen eingenommen wurde.

Zur thematischen Einstimmung sahen die Teilnehmer während der Anfahrt ein Video über das Attentat von 1942 auf den "Henker von Prag" Reinhard Heydrich und die folgenden Rachemaßnahmen gegen die tschechische Bevölkerung.

Am Montagabend ging es nach dem Abendessen auf erste Erkundungen in die wunderschöne Stadt auf und über die Karlsbrücke.

DIENSTAG - In Lidece erwartete uns der 18jährige FSJler Karl, der die Gruppe souverän und sachlich (er war ein sehr guter Guide) über das Gelände des durch die Nazis ausgelöschten kleinen Dorfes.

Nach dem Attentat auf Heydrich wurden alle männlichen Bewohner ab 15 Jahren erschossen, die Frauen von ihren Kindern getrennt und ins KZ nach Ravensbrück verschleppt. Alle Gebäude, selbst die Kirche, die Schule und der Friedhof wurden "geschliffen".

Tief eingebrannt hat sich das Schicksal der von den Eltern getrennten Kinder. Nüchtern aber eindrucksvoll berichtete der jugendliche Erklärer Karl davon, als die Teilnehmer den Kindern an dem für sie erstellten Denkmal gegenüber standen.

Nur wenige Frauen und Kinder überlebten - die meisten Kinder wurden in geschlossenen Autos mit Autoabgasen getötet.

Nach dem Besuch des Museums mit Film und Ausstellung wurde im Bus während der Rückfahrt ins Hotel geschwiegen. Vor dem Abendessen sprach in einer Reflexionsrunde jede/jeder von den tiefen Eindrücken, die der Besuch in Lidece ausgelöst hat.

MITTWOCH - Die Brutalität und Verlogenheit es Faschismus erlebten die Teilnehmer in Theresienstadt.

In der großen Festung, die für maximal 7.000 Menschen ausgelegt war, wurden bis zu 50.000 Männer, Frauen und Kinder gleichzeitig und über die Zeit von 1941 bis 1945 insgesamt über 140.000 Menschen eingepfercht.

Von den 15.000 Kindern überlebten nur etwa 150 das Kriegsende.

Im Ghetto-Museum - damals ein Heim für 10 bis 15jährige Jungen - schockierte die Teilnehmer das Schicksal des Frantizek Bass. In seinem Gedicht "das kleine Rosengärtlein" sah er seinen Tod voraus - er wurde 14jährig in Auschwitz vergast.

In der "Magdeburger-Kaserne" sahen die Teilnehmer wie schrecklich die Lebensbedingungen im Ghetto waren. Trotzallem waren die Menschen bemüht, etwas Normalität zu leben. Eine große Rolle spielten kulturelle Veranstaltungen - insbesondere für die Kinder.

Immer wieder Schienen. Auf ihnen rollten die Züge mit den Menschen ins Ghetto und von hier gingen die Transporte mit tausende Menschen in den Tod nach Auschwitz.

Nach dem Besuch des Kolumbariums, des Krematoriums und des jüdischen Friedhofes folgte am Nachmittag die Führung durch die "Kleine Festung", in der den hier inhaftierten Menschen unvorstellbares wiederfahren war. Nach einen Film ging es zurück nach Prag.

DONNERSTAG - Ein Ritt durch die über tausendjährige Geschichte Prags.

Gestartet wurde auf dem Hradschin, der Prager Burg. Auch hier wurden die Bezüge zur Zeit des Faschismus hergestellt. Der Blick hinüber zur deutschen Botschaft erinnerte an die Ereignisse der Wendezeit.

Über die Karlsbrücke mit den Geschichten um Nepomuk, dem Altstädtischen Markt mit der berühmten astronomischen Uhr führte der Weg ins jüdische Viertel. Dort gab es die Geschichten um Franz Kafka, dem Golem und was dort die jüdischen Menschen alles ertragen mussten.

Dann erkannten die Betreuer, dass es reichte - die Teilnehmer waren "bis obenhin gefüllt". Es gab für den Rest des Tages Freizeit.

FREITAG - Als thematischen Abschluss gab es auf der Busfahrt den Film über Kurt Gerron, der von den Nazis gezwungen wurde einen Lügen-Film über Theresienstadt zu drehen.

Kurz nach 13:00 Uhr kamen alle wohlbehalten in Wildau an. Dort warteten bereits etliche Eltern und auch Gratulanten, die Mandy Muschka zu ihrem Geburtstag gratulieren wollten.

Diese wie auch schon die Gedenkstättenfahrt im Vorjahr nach Dachau und München wurde diese Fahrt durch den Vorsitzenden des Kreisjugendringes Thomas Thiele vorbereitet.

Gesundheitsbedingt konnte er persönlich nicht teilnehmen, wurde aber durch das KJR-Vorstandsmitglied von der Sportjugend Daniel Gensigk sehr gut vertreten. Komplettiert wurde das Team durch Saskia Nösel, Charlotte Schierholt und Klaus Günter.

Im Frühjahr 2018 soll die Trilogie mit einer Fahrt nach Auschwitz abgeschlossen werden. Auschwitz - wo die Gleise enden...

 © GKD – 2017 10 25

TRÄGER:

 

Kreisjugendfeuerwehr LDS

ZEITRAUM:

23.-27.10.2017

 

TEILNEHMER:

25 Mitglieder KJF LDS

von 14 bis 17 Jahre + 6 Begleiter

Galerien

1. Tag - Anreise, Hotel

2. Tag - Lidice

3. Tag - Theresienstadt, Große Festung

3. Tag - Theresienstadt, Kleine Festung

4. Tag - Prag, Orte und Ereignisse

5. Tag - Rückfahrt

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